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  3. Ein paar Geschichten aus der nun 2 Jahre andauernden Odysee zur Findung eines Therapieplatzes in der Welthauptstadt Hannover, ein 🧵/x

Ein paar Geschichten aus der nun 2 Jahre andauernden Odysee zur Findung eines Therapieplatzes in der Welthauptstadt Hannover, ein 🧵/x

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    #1

    Ein paar Geschichten aus der nun 2 Jahre andauernden Odysee zur Findung eines Therapieplatzes in der Welthauptstadt Hannover, ein 🧵/x

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      Ein paar Geschichten aus der nun 2 Jahre andauernden Odysee zur Findung eines Therapieplatzes in der Welthauptstadt Hannover, ein 🧵/x

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      #2

      Prozess zur Findung eines Therapieplatzes (001)

      Vom 02. Juni bis zum 03. September 2025

      2025.06.02
      Zwei mal während der Sprechzeit angerufen, nur klingeln. Kein Ergebnis.

      2025.06.11
      Sie ist rangegangen und hat mich auf die Warteliste gesetzt. Ich soll in zwei Monaten nochmal anrufen.

      2025.06.27
      Angerufen, doch auf den AB gelandet

      2025.08.18
      Ihre Sprechzeiten haben sich wieder verändert. Nun Mittwoch von 09:00 - 10:00 und Freitag 15:00 - 16:00 Uhr.

      2025.08.29
      Über 44 Mal während der Sprechzeit (15:00 - 16:00 Uhr) angerufen, ständig war die Leitung besetzt. Keine E-Mail, also auch keine Möglichkeit den Zustand meines Wartelistenplatzes herauszufinden.

      2025.09.03
      Sie hat mich angerufen um zu sagen das sie ihre Praxis aufgibt und das Ich mich woanders melden soll. Sie gibt mir auf Rückfrage die Bescheinigung das die Warteliste geschlossen ist für meine Krankenkasse. Bis heute ist sie noch nicht angekommen.

      Ergebnis

      Erfolg! Eine Bescheinigung für meine Krankenkasse von der Ich nach 2 Jahren drei Stück habe. Mit 6 ist man in der Lage von der Krankenkasse einen privaten Therapieplatz bezahlt zu bekommen, doch welche Erfolgschancen das hat ist auch zu bezweifeln!

      erikuden@mastodon.deE 1 Reply Last reply
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      • erikuden@mastodon.deE erikuden@mastodon.de

        Prozess zur Findung eines Therapieplatzes (001)

        Vom 02. Juni bis zum 03. September 2025

        2025.06.02
        Zwei mal während der Sprechzeit angerufen, nur klingeln. Kein Ergebnis.

        2025.06.11
        Sie ist rangegangen und hat mich auf die Warteliste gesetzt. Ich soll in zwei Monaten nochmal anrufen.

        2025.06.27
        Angerufen, doch auf den AB gelandet

        2025.08.18
        Ihre Sprechzeiten haben sich wieder verändert. Nun Mittwoch von 09:00 - 10:00 und Freitag 15:00 - 16:00 Uhr.

        2025.08.29
        Über 44 Mal während der Sprechzeit (15:00 - 16:00 Uhr) angerufen, ständig war die Leitung besetzt. Keine E-Mail, also auch keine Möglichkeit den Zustand meines Wartelistenplatzes herauszufinden.

        2025.09.03
        Sie hat mich angerufen um zu sagen das sie ihre Praxis aufgibt und das Ich mich woanders melden soll. Sie gibt mir auf Rückfrage die Bescheinigung das die Warteliste geschlossen ist für meine Krankenkasse. Bis heute ist sie noch nicht angekommen.

        Ergebnis

        Erfolg! Eine Bescheinigung für meine Krankenkasse von der Ich nach 2 Jahren drei Stück habe. Mit 6 ist man in der Lage von der Krankenkasse einen privaten Therapieplatz bezahlt zu bekommen, doch welche Erfolgschancen das hat ist auch zu bezweifeln!

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        #3

        Wartegruppe für die Wartegruppe?

        An der Leibniz Universität Hannover gibt es ein Angebot namens „Wartegruppe für Psychotherapie”, eine Selbsthilfegruppe für Menschen die auf professionelle Behandlung warten oder suchen, angeleitet von Psychologiestudierenden welche zumindest sich im System auskennen.

        Am 03. Juli 2024 habe Ich diese Gruppe das erste Mal besucht, im Nachhinein würde Ich erfahren das Ich die letzte Person bin die noch aufgenommen wurde. Angefangen hat die Gruppe mit einem Treffen alle zwei Wochen, später wurde es dann wöchentlich. Es wurden Erfahrungsberichte vorgelegt von diversen Formen von Kliniken und Ideen ausgetauscht wo man noch anrufen könnte, z.B. bei der PIA, die psychiatrische Institutsambulanz des Krankenhauses in Hannover, oder den verpflichtenden 116117 Terminen.

        Vor Ort berichtete eine Person davon wie sie einen Rechtsstreit mit dessen Krankenkasse führen würde. Denn diese Person hat bereits über 10 Absagen für Wartelisten von Psychotherapeut:innen in dessen Nähe bekommen, was eigentlich ab 6 nun bedeuten sollte, dass die Krankenkasse einen privaten Psychotherapieplatz bezahlt. Diese Krankenkasse war jedoch anderer Ansicht, und behauptete das in der Region die Auslastung von Psychotherapeut:innen unter dem Durschnitt liegt, was kein Faktor ist der bei dieser Verordnung von Relevanz spielt. Nun erzählt die Person davon wie viele Monate sie schon einen Rechtsstreit anzettelt und was für Methoden sie dabei versucht. Auf meine Rückfrage um welche Krankenkasse es sich denn handeln würde, wurde geantwortet mit „AOK Niedersachsen”, die gleiche Krankenkasse die Ich auch habe.

        Generell hatte diese Wartegruppe eher den gegenteiligen Effekt. Ich sah eine große Gruppe an Menschen welche weitaus mehr Arbeit in die Suche eines Psychotherapeut:innenplatzes steckten als Ich es tat, und dennoch scheiterten. Das wirkte für mich eher demotivierend, die Zeit die Ich in der Gruppe war wurde mir nur immer wieder aufgezeigt was Ich noch alles tun könnte oder sollte, und auch wenn das nicht der Sinn und Zweck war und niemand dort sagen würde, dass das Gesundheitssystem gut ist, wie es gerade ist, so war immer die indirekte Implikation im Raum das man selber ja schuld sei keinen Therapieplatz zu finden, denn es gäbe ja so viele Methoden und Tricks! Zumindest war das meine Wahrnehmung.

        Ich besuchte die Wartegruppe noch zwei weitere Male, verpasste dann zwei Termine und wurde gefragt ob Ich noch weiterhin dabei sein will. Es gäbe ja nun eine Warteliste für die Wartegruppe. Ich schlug am Telefon scherzhaft vor, ob denn nicht auch eine Wartegruppe für diese Menschen aufgemacht werden könnte, die andere Seite lachte nicht.

        erikuden@mastodon.deE 1 Reply Last reply
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        • erikuden@mastodon.deE erikuden@mastodon.de

          Wartegruppe für die Wartegruppe?

          An der Leibniz Universität Hannover gibt es ein Angebot namens „Wartegruppe für Psychotherapie”, eine Selbsthilfegruppe für Menschen die auf professionelle Behandlung warten oder suchen, angeleitet von Psychologiestudierenden welche zumindest sich im System auskennen.

          Am 03. Juli 2024 habe Ich diese Gruppe das erste Mal besucht, im Nachhinein würde Ich erfahren das Ich die letzte Person bin die noch aufgenommen wurde. Angefangen hat die Gruppe mit einem Treffen alle zwei Wochen, später wurde es dann wöchentlich. Es wurden Erfahrungsberichte vorgelegt von diversen Formen von Kliniken und Ideen ausgetauscht wo man noch anrufen könnte, z.B. bei der PIA, die psychiatrische Institutsambulanz des Krankenhauses in Hannover, oder den verpflichtenden 116117 Terminen.

          Vor Ort berichtete eine Person davon wie sie einen Rechtsstreit mit dessen Krankenkasse führen würde. Denn diese Person hat bereits über 10 Absagen für Wartelisten von Psychotherapeut:innen in dessen Nähe bekommen, was eigentlich ab 6 nun bedeuten sollte, dass die Krankenkasse einen privaten Psychotherapieplatz bezahlt. Diese Krankenkasse war jedoch anderer Ansicht, und behauptete das in der Region die Auslastung von Psychotherapeut:innen unter dem Durschnitt liegt, was kein Faktor ist der bei dieser Verordnung von Relevanz spielt. Nun erzählt die Person davon wie viele Monate sie schon einen Rechtsstreit anzettelt und was für Methoden sie dabei versucht. Auf meine Rückfrage um welche Krankenkasse es sich denn handeln würde, wurde geantwortet mit „AOK Niedersachsen”, die gleiche Krankenkasse die Ich auch habe.

          Generell hatte diese Wartegruppe eher den gegenteiligen Effekt. Ich sah eine große Gruppe an Menschen welche weitaus mehr Arbeit in die Suche eines Psychotherapeut:innenplatzes steckten als Ich es tat, und dennoch scheiterten. Das wirkte für mich eher demotivierend, die Zeit die Ich in der Gruppe war wurde mir nur immer wieder aufgezeigt was Ich noch alles tun könnte oder sollte, und auch wenn das nicht der Sinn und Zweck war und niemand dort sagen würde, dass das Gesundheitssystem gut ist, wie es gerade ist, so war immer die indirekte Implikation im Raum das man selber ja schuld sei keinen Therapieplatz zu finden, denn es gäbe ja so viele Methoden und Tricks! Zumindest war das meine Wahrnehmung.

          Ich besuchte die Wartegruppe noch zwei weitere Male, verpasste dann zwei Termine und wurde gefragt ob Ich noch weiterhin dabei sein will. Es gäbe ja nun eine Warteliste für die Wartegruppe. Ich schlug am Telefon scherzhaft vor, ob denn nicht auch eine Wartegruppe für diese Menschen aufgemacht werden könnte, die andere Seite lachte nicht.

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          #4

          Wir erkennen das Gerichtsurteil nicht an!

          Soeben das Telefonat mit einer Mitarbeiterin der AOK Niedersachsen beendet, anders als der sozialpsychiatrische Dienst gestern, sagte sie mir Ich solle zuerst bei 116117 ein Erstgespräch ausmachen, dort soll meine Dringlichkeit für einen Therapieplatz festgestellt werden, daraufhin bekomme Ich ein „PTV-11” welches mich ggf. bestätigt für weitere Behandlung.

          Sie sagte das auch eine Überweisung möglich wäre, diese aber vor allem für Fachärzte eine Notwendigkeit haben. Dadurch bekäme man einen Dringlichkeitscode über den man dann Termine ergattert.

          Ich erklärte ihr, dass dank meiner nun gesammelten 13 Absagen von Krankenkassen-Psychotherapeut:innen in Hannover, welche alle ihre Warteliste geschlossen haben, Ich eigentlich dachte, dass Ich ein Anrecht hätte einen privaten Therapieplatz zu bekommen.

          Sie entgegnete, dass dies ein Mythos sei. Sowas wäre mal gemacht worden, heute aber nicht mehr! Es gibt ein Gerichtsurteil, dieses wird aber von der AOK nicht anerkannt, da es noch keine höhere Instanz bestätigt habe. Okay, Merz, es geht hier nicht um sowas irrelevantes wie illegale Zurückweisungen an der deutschen Grenze, sondern meine Gesundheit! Ein Gerichtsurteil hat mir recht gegeben, ihr entscheidet euch aber trotzdem dagegen? Warum nicht, Konsequenzen hat das ja letztendlich für niemanden, warum auch.

          Mir wurde zudem gesagt, dass die AOK die Dringlichkeit bei Psychotherapeut:innenplätze in Deutschland nicht sieht. Das zu hören einen Satz nachdem mir von Triage-ähnlichen Zuständen mit Dringlichkeitscodes, Gerichtsurteilen und komplizierten Verfahren über 116117 berichtet wurde, war die Höhe.

          Wenn sich niemand mehr an Gesetze halten muss, warum sollten es die Krankenkassen?

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            Wir erkennen das Gerichtsurteil nicht an!

            Soeben das Telefonat mit einer Mitarbeiterin der AOK Niedersachsen beendet, anders als der sozialpsychiatrische Dienst gestern, sagte sie mir Ich solle zuerst bei 116117 ein Erstgespräch ausmachen, dort soll meine Dringlichkeit für einen Therapieplatz festgestellt werden, daraufhin bekomme Ich ein „PTV-11” welches mich ggf. bestätigt für weitere Behandlung.

            Sie sagte das auch eine Überweisung möglich wäre, diese aber vor allem für Fachärzte eine Notwendigkeit haben. Dadurch bekäme man einen Dringlichkeitscode über den man dann Termine ergattert.

            Ich erklärte ihr, dass dank meiner nun gesammelten 13 Absagen von Krankenkassen-Psychotherapeut:innen in Hannover, welche alle ihre Warteliste geschlossen haben, Ich eigentlich dachte, dass Ich ein Anrecht hätte einen privaten Therapieplatz zu bekommen.

            Sie entgegnete, dass dies ein Mythos sei. Sowas wäre mal gemacht worden, heute aber nicht mehr! Es gibt ein Gerichtsurteil, dieses wird aber von der AOK nicht anerkannt, da es noch keine höhere Instanz bestätigt habe. Okay, Merz, es geht hier nicht um sowas irrelevantes wie illegale Zurückweisungen an der deutschen Grenze, sondern meine Gesundheit! Ein Gerichtsurteil hat mir recht gegeben, ihr entscheidet euch aber trotzdem dagegen? Warum nicht, Konsequenzen hat das ja letztendlich für niemanden, warum auch.

            Mir wurde zudem gesagt, dass die AOK die Dringlichkeit bei Psychotherapeut:innenplätze in Deutschland nicht sieht. Das zu hören einen Satz nachdem mir von Triage-ähnlichen Zuständen mit Dringlichkeitscodes, Gerichtsurteilen und komplizierten Verfahren über 116117 berichtet wurde, war die Höhe.

            Wenn sich niemand mehr an Gesetze halten muss, warum sollten es die Krankenkassen?

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            #5

            Das macht das System eben so

            Ich hatte mir einen Termin über 116117 für ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten in meiner Nähe gemacht. Selbstverständlich sind solche Termine hauptsächlich dafür da, um die gesetzliche Pflicht zu erfüllen und die wenigsten Therapeut:innen sehen darin den Start einer langfristigen Behandlung.

            Ich tauchte bei der Praxis auf, klingelte, das Geräusch eines Vogelzwitscherns ertönte, nichts passierte. Es war eine große Klingel mit zehn Schildern. Ich schaute in meine 116117 App, wo Ich den Termin machte, guckte auch in die vorgestrige Terminerinnerung per E-Mail und dachte zurück an den gestrigen Anruf welcher mich an meinen Termin erinnern sollte. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

            Eine andere Patientin tauchte auf, klingelte, wurde reingelassen. Ich sprach mit einer Psychotherapeutin ob Ich denn auch einen Termin hab, sie sagte das die Psychotherapeutin bei der Ich geklingelt habe heute nicht anwesend sei. Sie schaute in den Terminkalender und sah mich eingetragen für 08:15, jedoch bei einem anderen Psychotherapeuten. Ich zeigte ihr die 116117 App in welcher Ich den Termin gemacht habe. Sie sagte mir, dass 116117 oft nur den Namen der leitenden Psychotherapeutin der Praxis angibt, nicht aber den Namen des Psychotherapeuten bei dem man tatsächlich einen Termin hat. „Das macht das System eben so.”

            Wäre nicht zufällig eine andere Patientin gekommen, wäre Ich frustriert wieder gegangen, im Gedanken mein Therapeut hätte meinen Termin vergessen. Der Fakt, dass Ich trotz vieler Erinnerungen nirgends gesagt bekommen habe wo mein Termin tatsächlich ist, oder eher mir der falsche Name sogar gesagt wurde, lässt mich sehr stark darüber reflektieren wie leicht es ist einen Termin ausversehen zu verpassen.

            Glücklicherweise leben wir ja in keinem Land wo das Verpassen eines Termins mich in existenzielle Gefahr bringen könnte, weshalb das funktionieren dieser Systeme ein Imperativ wär.

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              Das macht das System eben so

              Ich hatte mir einen Termin über 116117 für ein Erstgespräch bei einem Psychotherapeuten in meiner Nähe gemacht. Selbstverständlich sind solche Termine hauptsächlich dafür da, um die gesetzliche Pflicht zu erfüllen und die wenigsten Therapeut:innen sehen darin den Start einer langfristigen Behandlung.

              Ich tauchte bei der Praxis auf, klingelte, das Geräusch eines Vogelzwitscherns ertönte, nichts passierte. Es war eine große Klingel mit zehn Schildern. Ich schaute in meine 116117 App, wo Ich den Termin machte, guckte auch in die vorgestrige Terminerinnerung per E-Mail und dachte zurück an den gestrigen Anruf welcher mich an meinen Termin erinnern sollte. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

              Eine andere Patientin tauchte auf, klingelte, wurde reingelassen. Ich sprach mit einer Psychotherapeutin ob Ich denn auch einen Termin hab, sie sagte das die Psychotherapeutin bei der Ich geklingelt habe heute nicht anwesend sei. Sie schaute in den Terminkalender und sah mich eingetragen für 08:15, jedoch bei einem anderen Psychotherapeuten. Ich zeigte ihr die 116117 App in welcher Ich den Termin gemacht habe. Sie sagte mir, dass 116117 oft nur den Namen der leitenden Psychotherapeutin der Praxis angibt, nicht aber den Namen des Psychotherapeuten bei dem man tatsächlich einen Termin hat. „Das macht das System eben so.”

              Wäre nicht zufällig eine andere Patientin gekommen, wäre Ich frustriert wieder gegangen, im Gedanken mein Therapeut hätte meinen Termin vergessen. Der Fakt, dass Ich trotz vieler Erinnerungen nirgends gesagt bekommen habe wo mein Termin tatsächlich ist, oder eher mir der falsche Name sogar gesagt wurde, lässt mich sehr stark darüber reflektieren wie leicht es ist einen Termin ausversehen zu verpassen.

              Glücklicherweise leben wir ja in keinem Land wo das Verpassen eines Termins mich in existenzielle Gefahr bringen könnte, weshalb das funktionieren dieser Systeme ein Imperativ wär.

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              #6

              Ich fand Ihre Probleme so interessant

              Aus dem Erstgespräch wurde ein Zweitgespräch, aber leider keine Übernahme zur Psychotherapie. Erhofft hatte Ich mir mehr, aber dieses Gefühl wurde offenbar nicht erwidert. Die Allegorien zu einer zwischenmenschlichen Beziehung lassen sich ab diesem Punkt leicht aufstellen und werden umso witziger, je weiter man das Konzept spinnt.

              Der Psychotherapeut war unfassbar nett, hatte mir geholfen und mich aufgeklärt mit Methoden die mir vorher gar nicht bewusst waren. Wir hatten zudem eine gute Chemie. Doch eine Frage blieb mir: Was gab mir das Vergnügen eines zweiten Dates, wenn gar kein Interesse auf etwas Langfristiges bestünde?

              Diese Frage zu stellen lässt einen bedürftig klingen (was Ich war), weshalb Ich das gelassen habe, doch er beantwortete sie selbst: Er erklärte mir „Ich fand einfach Ihre Probleme so interessant” und hatte das Bedürfnis tiefer in meine Symptomatik, in mich, reinzuschauen. So einen Fisch wie mich gab es wohl nicht oft im Meer, also sollte Ich kurz an der Angel zum Zappeln gebracht und bewundert werden.

              So abfällig das klingen mag bin Ich dennoch extrem dankbar für das heutige Gespräch und die Mittel die mir gegeben wurden – dieses Scherzeln über skurrile Situationen wie diese, ein Darstellen der Alltagsrealität als die Banalität welche sie ist, mit dennoch höchsten Respekt vor allen Beteiligten, ist das was Ich mit diesen Kurzgeschichten versuche.

              Aber sorry not sorry, Ich suche nach etwas Langfristigen, keinen one-night-stand (Erstgespräch) Psychotherapeut.

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